Der Veranstalter wird die Organisation einer spontanen Performance in der Görlitzer Altstadt unterstützen. Hier findet ein Bruch mit dem klassischen Künstler- Zuschauer Verhältnis statt, indem die Kunst zum Zuschauer gebracht wird.
Der Veranstalter wird die Organisation einer spontanen Performance in der Görlitzer Altstadt unterstützen. Hier findet ein Bruch mit dem klassischen Künstler- Zuschauer Verhältnis statt, indem die Kunst zum Zuschauer gebracht wird.
Eröffnung/Podiumsdiskussion
n.n.
mit Musikalischer Untermalung
„Seht, ich höre, wie ich zu Asche werde
Ich verwandle mich und zerfalle.
Und mit immer schwächer werdenendm Körper
glaube ich an meine eigene Seele.“
Krzysztof Kamil Baczyński „O du mein stiller Kummer“
K. K. Baczynski, polnischer Dichter und Soldat, starb während des Warschauer Aufstands im Alter von 23 Jahren.
Weitere Informationen folgen in Kürze.
Konzert
Ganna Ensemble
GANNA ist ein internationales Ethno-Jazz-Ensemble aus Berlin. Als Stimme des ukrainischen Widerstands ist die Kunst von GANNA ebenso schön wie herzzerreißend. Eine kraftvolle Mischung aus neu interpretierten ukrainischen Volksliedern und modernem Jazz. Inspiriert von mehreren musikalischen Recherchereisen in verschiedene Regionen der Ukraine, erweckt GANNA die ukrainische Folklore zu einem zweiten Frühling und nimmt das Publikum mit auf eine Reise.
Vortrag
PD Dr. Martin Hähnel
Martin Hähnel, Professor an der Universität Bremen, wird einen Vortrag über die Beziehung zwischen den Werken von Thomas von Aquin und Olivier Messiaen halten und die Quellen der Spiritualität in den Werken des Komponisten vorstellen.
Konzert
n.n.
Das Repertoire des Konzerts wurde ausgewählt, um dem Publikum das Wesen der Kunst von Olivier Messiaen näherzubringen, die einen Weg zum Überleben unter den tragischen Bedingungen der Kriegsgefangenschaft darstellt. Die Orgelklänge, die auf der antiken Orgel erklingen, werden das Publikum in eine jenseitige Welt vielfältiger Farben entführen (O. Messiaen war ein Synesthete und definierte die Akkorde in seinen Werken nach Farben).
Diskussion/Vortrag
Dieter Bingen, Bozhena Kozakevych, n.n.
In der Diskussion wird Dieter Bingen, Politikwissenschaftler und Direktor des Deutsch-Polnischen Instituts in Darmstadt, gemeinsam mit geladenen Gästen die aktuelle, besorgniserregende Situation in der Welt erörtern und dabei die Rolle von Deutschen und Polen im geopolitischen und europäischen Kontext definieren.
„Wer sein eigenes Land vergisst
Wenn er hört, wie das tschechische Volk blutet,
der fühlt sich als Bruder der Jugoslawen,
gar wie ein Norweger, wenn das norwegische Volk leidet.“
Antoni Slonimski – „Der hier ist aus meiner Heimat“ – ein Gedicht, das in Bezug auf die Hilfe der Polen für die Juden während des Zweiten Weltkriegs geschrieben wurde.
Konzert – Piano Recital mit Lesung
in Zusammenarbeit mit dem Lausitz Festival
Klavier: Lorenzo Soulès
Lesung: Martina Gedeck
Szenische Einrichtung: Yaron David Müller-Zach
Mit der Konzertlesung Poetische Federlese würdigt das Lausitz Festival in Kooperation mit den Messiaen-Tagen das zehnjährige Bestehen der Kooperation des Europäischen Zentrums Erinnerung, Bildung, Kultur und des Meetingpoint Memory Messiaen. Im Spiegel von Musik und Poesie trifft an diesem Abend in Görlitz Gefangenschaft auf Freiheit und Erinnerung auf Gegenwart. Es erklingen Auszüge aus Olivier Messiaens Catalogue d’oiseaux und Gedichte über Vögel und Freiheit quer durch die Jahrhunderte – eine Hommage an den Komponisten und seinen Freiheitskampf während des Zweiten Weltkriegs.
“Du, weißt du, wie ein Rabe schreit? Und wie die Nacht, erschrocken bleich, nicht weiß, wohin zu fliehn? Wie sie verängstigt nicht mehr weiß: Ist es ihr Reich, ist es nicht ihr Reich, gehört sie dem Wind oder er ihr, und sind die Wölfe mit ihrer Gier nicht zum Zerreißen bereit?”
Selma Meerbaum »Du, weißt du, …«
S. Meerbaum – Jüdische Dichterin, welche von 1924 bis 1942 lebte. Sie starb im Alter von 18 Jahren in einem Zwangsarbeitslager.
Film und Diskussion mit dem Regisseur
in Kooperation mit dem Neisse Filmfestival
Aleksandra Staszel, Maciej Hamela
Eine Besonderheit des Neiße-Filmfestivals ist sein genreübergreifender, trinationaler Charakter mit Filmvorführungen und Veranstaltungen, die in zwanzig Kinos im Dreiländereck stattfinden.
Die Vorführung des ukrainischen Films und die Diskussion zwischen der Festivalleiterin und dem Regisseur des Films ermöglichen eine Neubewertung der aktuellen Weltlage und schärfen das Bewusstsein des Publikums für die Geschehnisse außerhalb des eigenen Landes und das Gefühl der Selbstbestimmung als Einzelne:r und als Gruppe im deutsch-polnischen Kontext.
„Über uns – die Nacht.
Im Angesicht der Sterne, betäubt
von den Kampfschreien,
welche Sieger ist die Zeit gekommen
Und vergibt uns – Sklaven?“
Tadeusz Borowskis „Lied“ – ein Stück, das 1942 im „Untergrundstaat“ als Reaktion auf die Schrecken des Krieges geschrieben wurde.
Führung als Fahrradtour
Dr. Johannes Bent
Bei einer ungewöhnlichen Führung in Form einer Fahrradtour stellt Dr. Johannes Bent, Experte für Zwangsarbeitsforschung in Görlitz, den Teilnehmer:innen die Orte der Zwangsarbeit vor, an den Kriegsgefangene aus dem Stalag VIII A während ihrer Gefangenschaft zur Arbeit gezwungen wurden.
Vortrag
auf der Grundlage von Forschungsarbeiten über die Audiosphäre im Stalag VIII A
Prof. Bożena Muszkalska
Prof. Bożena Muszkalska, Musikwissenschaftlerin an der Universität Wrocław, wird die Ergebnisse ihrer Forschungen über die Audiosphäre des Lagers Stalag VIII A in den Jahren 1939-1945 vorstellen.
Führung
Alexandra Grochowski
Während der Führung im Stalag VIII A wird Alexandra Grochowski auf die Einzelschicksale von Kriegsgefangenen eingehen und darstellen, dass sich hinter den Opferzahlen eine Vielzahl unterschiedlicher persönlicher Tragödien verbirgt.
„Und für mich, nach allem, wie vom Rauch erstickt,
aus der die Jugend schon verloren
jetzt auf dem Grund des Todes wachse ich
Ich – der wilde Sohn meines Volkes.“
Krzysztof Kamil Baczyński – Mit dem Kopf auf einem Gewehr – über den Kampf eines jungen Soldaten auf dem Schlachtfeld
Performance und Installation
Interdisziplinäres Demokratie-Projekt zum ‚WIR‘ mit zeitgenössischer Musik (Klarinetten, Perkussion), Tanz und Theater – in Kooperation mit der Dresden International School (DIS)
WE-LAB widmet sich der demokratischen Grundfrage nach dem WIR. Woraus entsteht es, was hält es zusammen, wie sind seine Grenzen? Was in diesem WIR-Laboratorium vier paarweise arbeitende Komponist:innen, Schüler:innen der Dresden International School und ihre Theater-Lehrerin, ein Klarinettist und eine Tänzerin gemeinsam erarbeiten, zeigen wir in dieser Konzert-Theater-Tanz-Performance. Musik für Solo-Klarinette und gruppenartige Perkussion wird von den Schüler:innen mit Raumdesign, Bewegung, Bildern und Texten in Beziehung gesetzt, geformt durch eigene Erfahrungen und Geschichten. Eine Tänzerin verkörpert darin die persönliche Seite des Ichs, das wir alle in jedem WIR sind. Die Klarinette in ihren Größenvarianten macht hörbar, wie unterschiedlich ein jeder in verschiedenen Situationen sein kann. Die in all dem enthaltenen Kräfte will WE-LAB freilegen und fühlbar machen. Spannend wird sein, welche Rolle das Publikum darin spielen und wie es das WIR erleben und beeinflussen wird.
„Ich suche einen Lehrer und einen Meister
er möge mein Augenlicht, mein Gehör und meine Sprache wiederherstellen
er möge die Dinge und Begriffe wieder benennen
er möge das Licht von der Dunkelheit trennen.
Ich bin vierundzwanzig Jahre alt
Ich wurde gerettet
kurz bevor zur Schlachtbank geführt.“
Tadeusz Różewicz – Überlebender eines Konzentrationslagers